Die Produktionsvorbereitungen
Auf eine Aufnahme im Tonstudio sollte man sich immer gut vorbereiten. Studiozeit ist Geld und sollte mit Verspielern oder Unklarheiten im Aufbau der Songs nicht verschwendet werden. Natürlich sollte man eingespielt sein (auch aufeinander) und den Ablauf der eigenen Stücke auswendig kennen. Es gibt aber auch einige Dinge in der Vorbereitung zu beacheten, die in den Besonderheiten im Studio begründet liegen und an die man vielleicht nicht sofort denkt.
Auf alle eingesetzten Saiteninstrumente sollten nach Möglichkeit neue Saiten aufgezogen werden, nicht aber erst im Studio, sondern einen Tag vorher, damit sie noch ein wenig eingespielt werden können. Insbesondere neue Bass-Saiten klingen in der ersten Spielstunde nach dem Aufziehen extrem höhenreich und brilliant. Diese Phase sollten sie zu Beginn der Aufnahme schon hinter sich haben, damit der Sound nicht von einem Take zum nächsten an Höhen verliert. Die Instrumente sollten auf Klappergeräusche, defekte Kontakte und insbesondere auf die Oktavreinheit überprüft werden. Eigene Vertärker und Effekte sollten auf einwandfreien Betrieb hin getestet werden und Brummfrei sein (gegebenenfalls zweites Netzteil und genügend Batterien mitbringen).
Das Drumset sollte auch Stabilität und die Hardware auf Gangbarkeit und Stabilität geprüft werden. Die Felle sollten nach Möglichkeit nicht zu alt sein. Das bezieht sich natürlich in erster Linie auf die Schlagfelle, aber gerade die Resonanzfelle sind oft noch die ab Werk aufgezogenen. Alte Felle werden durch die ständige Schwingung spröde, schwingen nicht mehr frei und verhindern meistens einen sauberen Ton. Die Toms sollten sauber gestimmt und in der Tonhöhe sinnvoll aufeinander abgestuft sein. Stimmung und Ausschwingverhalten der Drums sind entscheidend für den gewünschten Sound.
Im Studio muss dann Schlagzeuger entscheiden, ob die Aufnahme zum Klick (Metronom) oder frei stattfinden soll. Die Aufnahme zum Klick gewährleistet ein konstantes Tempo und erleichtert Korrekturen und das Kopieren oder Ersetzen einzelner Parts beim Mixdown. eine sehr wichtige Rolle spiel der Klick beim Einsatz mehrerer Instrumente zu Beginn des Songs oder auch bei Stellen, an denen nur ein einziges Instrument spielt. Das Schlagzeugspielen zum Klick muss man in der Regel einige Monate trainiert haben, damit es locker funktioniert. Unvorbereitet das erste Mal zum Klick zu spielen geht in den meisten Fällen schief. Dies gilt nicht nur für Schlagzeuger, sondern für alle Bandmitglieder, da es vielleicht auch Parts in den Songs gibt, an denen kein Schlagzeug spielt.
Damit der Drummer, der in der Regel aals erster einspielt, sich im Song zurechtfindet, werden vor der eigentlichen Aufnahme meistens sogenannte „Pilotspuren“ eingespielt. Das sind „Hilfsspuren“ von Bass, Gitarre, Gesang (je nachdem, was er zur Orientierung braucht).
Nachdem das Schlagzeug aufgenommen ist, werden die Pilotspuren nach und nach durch die „richtigen“ Spuren ersetzt. Gitarrensoli und mehrstimmige Gesangspassagen sollten, wenn möglich, vor dem Studiotermin komplett ausgearbeitet sein. Die spieltechnischen Grenzen im Studio herauszufinden, macht selten Sinn, oft ist weniger mehr.
Klar kann man eine Menge am Rechner basteln und reparieren, aber das kostet auch alles Zeit.